Prof. Rauchensteiner, der schon einmal vor drei Jahren im Club einen Vortrag, zum Thema Österreich im Kalten Krieg, hielt, begann diesmal mit den Erläuterungen zu den Beziehungen Österreich und Yugoslawien.
Mai 1980 starb der Führer Yugoslawiens – Josip Tito und es war unklar wer sein Nachfolger werden sollte. Das österreichische Heer entwickelte also einen Operationsplan der einen ev. Konflikt mit unseren Nachbarn berücksichtigte. Es wurde ein Assistenzeinsatzplan, ähnlich dem System in der ersten Republik, entwickelt. Man nimmt an, dass der damalige Bundeskanzler Kreisky von diesem demokratiefeindlichen Plan nichts wusste.
Juni 1991 wurde der Warschauer Pakt aufgelöst und auch der Zerfall Yugoslawiens zeichnete sich ab. Zu dieser Zeit war Vranitzky Kanzler und Busek Vizekanzler. Österreich unterstütze die Ambitionen Sloweniens aber auch Kroatiens sich selbständig zu machen. Die EG und die USA waren dagegen. Die mutigen Vorstöße der österreichischen Regierung die beiden Länder zu unterstützen wurden aber dann doch, durch die Ambitionen Österreichs der EU bei zu treten, gebremst. Am 25.06.91 wurde Slowenien unabhängig, am 26.06. sind bereits sämtliche Zolleinnahmen an Laibach gegangen. Am 28.06. begannen die ersten Interventionen der yugoslawischen Volksarmee. Es war schönes Wetter und so konnten die serbischen Jets starten. Diese flogen auch über Österreich. Verteidigungsminister Fasslabend wurde wegen „Gefahr in Verzug“ am 28.06. aktiv und befehligte Truppen an die Südgrenze. Am 29.06. sind ca. 7.000 Mann an der slowenischen Grenze. Lt. Prof. Rauchensteiner bestand nie Gefahr, dass die Situation eskaliert. Trotzdem blieb das Bundesheer bis zum 30.07 an der Grenze stationiert. Das Bundesheer nutzte die Gelegenheit die Landebahn in Zeltweg zu verlängern. Dies wurde ja jahrelang durch die steirische Landesregierung verhindert.